Paretz
Homepage: www.paretz-ketzin.de/
Blick aus dem Park auf Schloss Paretz
Paretz liegt im Brandenburg-Potsdamer Havelgebiet und ist Teil der Potsdamer Kulturlandschaft. Der Ort wird erstmals 1197 urkundlich erwähnt. Es ist von zwei Ansiedlungen, eine deutsche und ein slawisches Fischerdorf, „Poratz et alterius Slavice Poratz“, die Rede. Beide wachsen bald zusammen, es entsteht ein Straßendorf. 1375 werden 16 Kossäten, eine Windmühle und ein Krug erwähnt. Im 15. Jh. sind als Gutsbesitzer die Familien von Arnim und Diericke genannt. 1550 ist die Zahl der Bauern- und Kossätenstellen nahezu unverändert; es werden 17 Personen erwähnt. 1658 ist der Besitzer des Gutes Caspar Christoph Graf von Blumenthal. 1797 erwirbt Kronprinz Friedrich Wilhelm (III.) das Gut. Nach den Plänen von David Gilly wird das Dorf abgerissen und 1797 bis 1804 als preußisches Musterdorf neu aufgebaut. Mit dem Neubau des schlichten frühklassizistischen Schlosses und des Schlossparks gewinnt Paretz Bedeutung als Landsitz König Friedrich Wilhelms III. und seiner Gemahlin Königin Luise. Es entstehen einheitlich gestaltete neue Hofstellen, ergänzt durch ein Mehrfamilienhaus mit Schulhaus und eine Anzahl von Zweckbauten. Zwei kleine Torhäuser markieren den Ortseingang. Die Feldsteinkirche wird zu einer neugotischen Kirche mit Königsloge umgebaut. So entsteht das Gesamtkunstwerk eines aus einem Guss geplanten Dorfensembles des frühen 19. Jahrhunderts.
Nach 1945 bekommt das Gut den Status eines Volksgutes. Ab 1948 wird das Schloss zur ersten Bauernhochschule der DDR umgebaut, seit 1963 beherbergt es die Vereinigung Volkseigener Betriebe Tierzucht; 1968 wird das dazugehörige Rechenzentrum erbaut. Der größte Teil der Neuzugezogenen wohnt in neu erbauten städtisch geprägten Wohnblöcken. Seit 1970 wird intensiver Obstbau betrieben.
Dem Denkmalschutz kommt in Paretz seit langem große Bedeutung zu. Im Jahre 1993 wird die Dorfanlage als Ensemble unter Denkmalschutz gestellt und umfasst damit auch die bereits zuvor existierenden Einzeldenkmale. 1999 gelingt es, die Schlossanlage mit Mitteln des Landes Brandenburg und privaten Spenden zu rekonstruieren. Seit 2001 wird das Schloss wieder als Museum genutzt.
Paretz verfügt über ein reichhaltiges kulturelles Leben. Der Ort ist geprägt durch touristische Angebote; die hohe Zahl der Pferdehöfe sticht hervor. Aktuell gibt es 11 Gewerbebetriebe und zwei landwirtschaftliche Betriebe im Ort.
Die neugotische Dorfkirche in Paretz